❦ In den vergangenen Wochen macht das Schlagwort von der "Messe aller Zeiten" wieder öfter die Runde - leider. Denn die "Messe aller Zeiten" ist ebenso wenig jener Ritus, der - als Ergebnis einer über Jahrhunderte verlaufenden Entwicklung - im Nachgang des Trienter Konzils kodifiziert wurde, wie jener andere, der auf das Zweite Vatikanische Konzil folgte.
Die "Messe aller Zeiten" ist die himmlische Liturgie, von der uns Johannes in den Kapiteln 4 und 5 der Offenbarung einen Eindruck zu vermitteln versucht - wie so oft im letzten Buch der Schrift entlang der Grenze des Sagbaren. Was immer er geschaut haben mag - Bilder des Erhabenen und Heiligen scheinen dem Seher von Patmos das Nächstliegende, um die Vision ins Wort zu bringen.
Alle "irdische" Liturgie muss Echo der himmlischen sein (daraus lebt übrigens das liturgische Erbe der West- und der Ostkirche). Von daher ist gewiss die Frage berechtigt, ob und wie weit ein Ritus geeignet ist, um in dieser Zeit als Echokammer der himmlischen Liturgie: der "Messe aller Zeiten", der ewigen Eucharistie zu dienen.
1 Kommentar:
Froh bin ich, daß diesen Beitrag einmal jemand geschrieben hat. Etwas ähnliches ging mir – bei aller Liebe zur Tradition – seit Jahren immer mal wieder nur so halb ausformuliert bzw. halbgar durch den Sinn:
es widerstrebt mir irgendwie, wenn man beim „aller Zeiten“ so tut, als hätten schon die frühen Christen in den Katakomben Hochämter in Baßgeigen und extra viel Inzens gefeiert.
Der abschließende Satz „Von daher ist gewiss die Frage berechtigt, ob und wie weit ein Ritus geeignet ist, um in dieser Zeit als Echokammer der himmlischen Liturgie: der 'Messe aller Zeiten', der ewigen Eucharistie zu dienen“ ist (aber?) in mehr als einer Hinsicht richtig und wichtig.
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